3. Etappe: Von Beuerberg nach Benediktbeuern

Beuerberg, Mooseurach, Reindlschmiede, Bad Heilbrunn, Bichl, Benediktbeuern
25 km

„Benediktbeuern liegt köstlich und überrascht beim ersten Anblick.“
Goethe, 7. September 1786, Italienische Reise

Der Regen hielt die Nacht über an. Wir ließen uns am Morgen Zeit, hüllten uns aber schließlich in die Regenponchos und starteten. Die Loisach war wild und an einer Stelle sogar über die Ufer getreten, Wiesen waren überschwemmt. Zum Problem wurden aber die Bäche.

Die Loisach nach dem Regen

Der Weg sollte auf einer Brücke über einen kleinen Bach führen. So weit kamen wir gar nicht, da der Bach ein Fluss geworden war und den Weg versperrte. Wir kämpften uns also durch tropfnasses, hohes Gras zu einer Stelle, wo der Bach aufhören sollte. Denkste. Also steil bergauf weglos durch Wald und Unterholz zu einem Wirtschaftsweg, den wir auf der Karte gesehen hatten.
Der Boschhof, an dem wir normalerweise vorbeigekommen wären, lag daher abseits unseres Wegs. Wir kamen durch Mooseurach und gingen unterhalb von Nantebuch auf einem ganz guten Weg.

Kühe, Autofahrer, Anwohner dachten aber wohl „Da gehen zwei Irre schwer bepackt durch dieses miese Wetter“.

Die Kühe staunten über uns

Bergauf auf Asphalt gings zum Gut Karpfsee. Dort sahen wir durch Nebel und Wolken die ersten Berge vor uns liegen.

In der Nähe vom Karpfsee

Dann kamen wir nach Gut Letten, wo eine große Gärtnerei war. Hier unterlief uns ein dummer Kartenlesefehler und wir wanderten auf dem Seitenstreifen der stark befahrenen Bundesstraße 20 Minuten in die falsche Richtung. Wütend zurückgestapft, aber solche Umwege muss man gedanklich schnell abhaken.

Schnell waren wir an der Reindlschmiede und hielten uns Richtung Bad Heilbrunn auf einem Weg, den wir uns mit einem Bach teilten. Der Regen hörte auf, wir zogen die Ponchos aus und wechselten die feuchten Shirts. Bei Langau, einem Ortsteil von Bad Heilbrunn, kamen wir auf die Straße TÖL-5 und die B11. Unser Weg sollte ab hier eigentlich schön durch Wiesen führen. Tja, wieder war ein Bächlein angeschwollen und wir konnten es nicht überqueren. Daher liefen wir weiter auf der unschönen Straße und dann der Schnellstraße, dort glücklicherweise auf einem Radweg. Der führte als Jakobsweg nach Bichl.
In Bichl hielt eine Autofahrerin an und fragte uns nach dem Wohin. Sie war selbst schon von Benediktbeuern nach Venedig gegangen!

Wir erreichten Benediktbeuern und fotografierten die Lüftlmalerei am Gasthof Post, wo sich Goethe 1786 aufgehalten hat.

Goethes Ankunft in Benediktbeuern

Wir logierten allerdings im Gasthof Herzogstand, wo wir auch sehr gut zu Abend essen konnten, jedoch suchten wir vorher noch ein Cafe auf. Nach diesem wirren Tag hatten wir uns das verdient.