19. Etappe: Von Trient nach Rovereto

Leider per Bus

„Abends um fünf Uhr reiste ich (Anm.: aus Trient) ab… …Hier bin ich nun in Roveredo, wo die Sprache sich abschneidet; oben herein schwankt es immer noch vom Deutschen zum Italienischen.“
Goethe, 11. September 1786, Italienische Reise

Die Route war laut Führer 28 km lang und laut meiner Routenplanung 31 km. Da wir beide nach den drei Tagen auf asphaltiertem Radweg erhebliche Fuß- bzw. Sehnenprobleme hatten, konnten wir uns diese lange Etappe nicht zumuten. Zudem war der Radweg zum großen Teil neben der Autobahn oder der Bundesstraße und Abstecher in die Orte wären noch zusätzliche Wege gewesen. Wir beschlossen also schweren Herzens (wir hatten das noch auf keiner Weitwanderung gemacht) den Bus nach Rovereto zu nehmen.

Das hatte den Vorteil, dass wir uns am Vormittag noch Trient anschauen konnten. Es war Jahrzehnte her, seit wir einmal hier waren. Wir besuchten den Dom und schlenderten zu einigen der interessant bemalten Palazzi.

Palazzo in Trient

Es war auch Markt, wo ich immer die Gemüsestände am Interessantesten finde: Welche Gemüse bieten diese an, wie sieht es aus. Der meiste Andrang ist dort aber immer an den Wühltischen mit Kleidung.

Am Busbahnhof trafen wir auf einen superfreundlichen Mitarbeiter. Der Bus nach Rovereto fuhr gerade ab und wir hatten noch kein Ticket. Er hielt den Bus solange auf und geleitete uns dann zum Einstieg. Wirklich freundlich! Die Fahrt kostete nur 2 Euro.

In Rovereto waren wir schnell im wunderbaren Hotel namens Rovereto. Wir hielten uns nicht lang im Zimmer auf, sondern gingen gleich ins nahegelegene Naturmuseum. Es ist ein modernes Museum mit Fokus auf Pflanzen und Biodiversität, außerdem Astronomie. Genau unsere Themen. Wir hielten uns lange drin auf.
Danach gingen wir Eisessen. Besonders gut schmeckte das Pistazieneis. Dass wir vor Jahren schon einmal in Rovereto waren, hatte ich aus meinem Gedächtnis komplett getilgt. Dabei ist es eine wirklich schöne und angenehme Stadt.

Rovereto

Am Fluss Leno liegt ein weiterer Teil des Naturmuseums, wo eine Sonderausstellung war, die Pflanzen zum Thema hatte, die sich im Lauf der Zeit entlang der Brennerbahn ausgebreitet haben. Hochinteressant. In den Museen war wenig los, auch in der Stadt war es ruhig. Es ist keine Stadt, die von Touristen bevölkert wäre.

Der Fluss Leno in Rovereto