Mittewald, Franzensfeste, Vahrn, Brixen, Feldthurns, Klausen
28 km
„…und so ging es weiter auf Brixen, wo man mich wieder gleichsam entführte…“
Goethe, 11. September 1786, Italienische Reise
Bei strahlend blauem Himmel am Radweg weiter. Nach 15 Minuten kamen wir zu einer riesenhaften Baustelle hinter Mauern und Zäunen.
Hier unterquert der Brennerbasistunnel den Eisack. In einem Vorort von Franzensfeste / Fortezza waren so ziemlich alle Häuser verlassen, allerdings gab es ein neues Containerdorf für Bauarbeiter mit Mensa, Wäscherei und allem drum und dran. Die Autobahn verlief hier im Tunnel.
Kurze Pause in einer Bar mit vielen Radlern. Wir kamen zum Stausee an der Franzensfeste, bekannt von den Autofahrten gen Süden.
Die Untere Feste sahen wir drüberhalb der Autobahn, zur Oberen Feste gingen wir nicht, die Etappe war auch ohne Umweg lang genug.
Der Radweg ging an der Autobahn entlang und wir kamen ans Ende des Wipptals und den Beginn des Eisacktals. So stand es da jedenfalls.
Wir verpassten den Abzweig zum Vahrner See und sahen ihn demzufolge auch nicht. Wir gingen nach Vahrn auf einem Waldweg, wo auch unheimlich viele Radler unterwegs waren. Hier standen die berühmten Kastanien von Vahrn / Varna, leider waren es nicht mehr sehr viele. Hier waren auch Wegweiser des Keschtn (=Kastanien)wegs.
Und wir sahen die ersten Weinberge auf unserem Weg!
Den Weg nach Neustift / Novacella hatten wir wohl auch übersehen, also gelangten wir in der prallen Sonne auf einen furchtbaren Hatscher durch den Ort Vahrn und schließlich nach Brixen / Bressanone.
Ab Vahrn wirkte die Landschaft auf uns schon fast mediterran. Auch Brixen wirkte nicht wie eine Stadt in den Alpen. Auf dem Domplatz genehmigten wir uns einen Eisbecher und besichtigten dann den Dom.
Am Eisack ging es weiter. Erst freuten wir uns über eine schattige Promenade, die Freude währte aber nicht lang.
Links war der Fluss,
rechts meist Gewerbe, weiter weg die Autobahn. Als Brixen endete, hatten wir ein kleines Rätselraten über den Weg.
Wir erhaschten hier sogar einen Blick auf die Geislerspitzen in den Dolomiten.
Wir folgten dem Eisack, er war links von uns, rechts wechselte sich Gewerbe mit Feldern, Autobahn, Bundesstraße, Baustellen und einem Biotop ab. Das Biotop war das letzte erhaltene Auwald-Stück am Eisack – lächerlich klein und vom Menschen umgestaltet.
Mehrfach unterquerten wir die Autobahn, das Tal wurde wieder enger. Der Eisack war teilweise aufgestaut.
Der Ort Feldthurns / Velturno endete und das Ortsschild Klausen / Chiusa tauchte endlich auf. Aber ab da hatten wir noch gut 40 Minuten zu gehen.
Der Tag war lang und sehr heiß mit wenig Schatten, von daher waren wir froh als wir unser Hotel Walther von der Vogelweide erreichten. Ein uraltes Haus, innen top renoviert.