22. Etappe: Von Torri del Benaco nach Sega

Torri del Benaco, Garda, Bardolino
13 km
Dann Taxi nach Sega

„Früh um zehn Uhr landete ich in Bartolino, lud mein Gepäck auf ein Maultier und mich auf ein anderes. Nun ging der Weg über einen Rücken, der das Tal der Etsch von der Seevertiefung scheidet.“
Goethe, 14. September 1786, Italienische Reise

Wir nahmen auf dem Balkon des Gardesana ein nobles Frühstück ein. Beim Auschecken fragte ich nach einem Stempel für unser Büchlein, aber es war das einzige Hotel, das keinen Stempel hatte. Wir gingen durch den Ort nach oben auf einen uns bekannten Weg, der oberhalb des Sees entlangführte.

Skaliger-Burg von Torri del Benaco

Am See selbst war, wie wir wussten, kurz nach Torri kein Durchkommen am Strand, wir hätten auf der Straße gehen müssen. Der Weg ging sehr angenehm durch ein Wohngebiet, durch Olivenhaine und Wald.

Olivenhain

Schließlich ging es wieder nach unten in Richtung Punto San Vigilio am See, wobei wir die recht bekannte Landzunge gar nicht erreichten und auch nicht erreichen mussten.
Wir landeten kurz vor Garda auf der Gardesana. Da hatten wir für ein paar Hundert Meter ein Beispiel dafür, wie es ist auf der Straße zu gehen. Kaum, eigentlich kein, Seitenstreifen und die Autos brausten in maximal 1 Meter Entfernung in einem Höllentempo an einem vorbei. Beängstigend. Aber wir hatten auf der Karte gesehen, dass es in kurzer Entfernung einen Weg zum See gab.
Treppen gingen nach unten und wir standen am Wasser.

Vor Garda

Es war der Strand von Garda und hier badeten tatsächlich sehr viele Menschen, im Gegensatz zum Nordteil des Sees. Am Beginn der Strandpromenade suchten wir gleich ein Cafe auf und schauten den Schiffen zu, die davor ablegten.

An der Strandpromenade von Garda

Wo wir saßen, waren relativ wenig Leute. Umso schockierender war der Massenauflauf, der uns gleich erwartete. Wahnsinnig viele Menschen wälzten sich durch den Ort. Hunde, Radfahrer, Badegäste, Restaurantbesucher, Jogger, Spaziergänger und wir Wanderer, alles war vertreten. Auf der Restaurant-Meile war man auf einem anderen Stern. Viel kleiner wurde der Menschenauflauf auf dem Weg nach Bardolino auch nicht.

Stellvertretend für die Menschenmassen

Manche Badegäste legen sich auch direkt an den Weg, was für uns sehr ungemütlich aussah. Schiffswerften, Bars, Badestrand, ein Alptraum für uns, aber muss man mal gesehen haben. In Bardolino gingen wir in eins der vielen Ristorante, das Casanova. Die Wirtsleute waren trotz der massenhaften Laufkundschaft superfreundlich und das Essen war sehr gut.

Wir ersparten uns wegen der Fußprobleme das Landstraßen-Latschen hinauf nach Cavaion / Sega und nahmen ein Taxi, auch wenn wir dann halt nicht jeden einzelnen Kilometer zu Fuß gingen. Für unsere Gesundheit und auch die Sicherheit war es besser. In unserem B&B Adriano in Sega waren wir gut aufgehoben.

B&B

Später gingen wir noch was trinken in eine Birreria. Auf dem Weg dahin fiel uns eine offene Apotheke auf. Am Sonntag Abend! Dort konnten wir Einlegesohlen erstehen, die die Fußprobleme vermindern sollten.