13. Etappe: Von Sterzing nach Mittewald (Mezzeselva)

Sterzing, Freienfeld, Elzenbaum, Stilfes, Niederried, Pfulters, Grasstein, Mittewald (Mezzaselva)
21 km

„In Mittenwald Punkt 12 Uhr fand ich alles in tiefem Schlafe, außer dem Postillon“
Goethe, 11. September 1786, Italienische Reise

Die Nacht war durch diverse lautstarke Störungen absolut unruhig und wir waren froh, als sie vorbei war.

Durch die Fußgängerzone gingen wir Richtung Süden. Am Ortsende besichtigten wir noch die prächtige Deutschordenskirche neben der Maria im Moos. Vom Moos ist durch Bebauung und Landwirtschaft nichts mehr übrig. Wir wanderten nicht auf dem Radweg, der nach Brixen führte, sondern überquerten bei Freienfeld / Campo di Trens den Eisack und folgten den Schildern zur Burg Reifenstein, die wir aber nur von unten ansahen.

Burg Reifenstein

Italienische Ortsnamen neben den deutschen waren mit schwarzer Farbe übersprüht. Kann es denn kein friedliches Zusammenleben geben? Wir erreichten das Ortsschild von Elzenbaum (Elze = Pflaume) / Pruno. Auf schönem Weg zwischen Feldern und blühenden Wiesen ging es weiter nach Stilfes / Stilves mit seinem spitzen Kirchturm. Es gab keine Einkehrmöglichkeit, aber schöne Häuser mit Blumen und Gemüsegärten. Auf dem Weg waren wieder viele Radler, so dass Gehen im Gänsemarsch angeraten war.

Ein Kreuzweg zweigte vom Radweg ab und führte hinauf in einen Wald. Dabei passierten wir die Kreuzweg-Stationen 16 bis 5. Später trafen wir wieder auf den Radweg, der nächste Ort war Niederried / Novale di Sotto oder Novale Basso. Überall waren Maisfelder.
Weiter ging es nach Pfulters / Fuldres, auch ein schöner Ort mit schönem Blick auf die Berge. Am Weg lagen militärische Fensterstollen, die Autobahn war immer in Blick- und Hörweite.

Zwischen Niederried und Pfulters

Der Radweg führte nach unten und Richtung Sachsenklemme vorbei an einer riesigen Gärtnerei, die man auch von der Autobahn aus sieht. Sie wirkte irgendwie trostlos.

Gärtnerei

Das Tal war hier, nahe der Sachsenklemme, bereits ziemlich eng. Auf der anderen Seite der Autobahn sah man eine der Baustellen des Brennerbasistunnels mit Förderbändern riesigen Ausmaßes. Das Aushubmaterial sahen wir auch gleich. Vor dem Auenhof war eine Betonmauer gebaut, dahinter riesige Mengen Felsmaterial, viele Meter hoch aufgeschüttet. Trotzdem ein wunderschöner Hof, geschmückt mit Blumen.

Eine lange Strecke war links von uns ein roter Plastik-Bauzaun, rechts ein Zaun, der den Radweg begrenzte und dahinter noch ein Zaun zum Wald hin.

Baustelle Brennerbasistunnel

Danach gings direkt an der Bahn entlang und ziemlich bergab.

Wie eng ist es doch hier für Radweg, Fluss, Autobahn, Bundesstraße, Bahn, Baustelle. Zum Einkehren gab es nirgends was, aber wir hatten Wasser dabei und essen ist für uns beim Gehen nicht so wichtig.

Wir gingen durch den winzigen Ort Grasstein / Le Cave mit hübschen Häusern und Blumen, wo wir auf einer Bank kurz Rast machten. Es gab hier Jakobsweg- und Via Romea-Wegweiser.

Grasstein

Das Tal wurde noch enger, umso mehr schätzten wir den guten Fuß- / Radweg.

Eingezwängt

In der Sachsenklemme gab es viele Wohncontainer für die Tunnel-Bauarbeiter. Beklemmend war die Sachsenklemme nicht, eher beklemmend wirkten auf mich die Wohncontainer, die diversen Baustellen und die Gärtnerei. Auf einem wirklich guten Weg gelangten wir zum Traditions-Gasthof Thaler in Mittewald (ital. Mezzaselva). Wir fühlten uns sehr wohl in dem Gasthof und hatten auch gutes Essen dort.

Gasthof Thaler