26. Etappe: Von Vicenza nach Mestrino

Per Bahn

„Man fährt in der fruchtbarsten Ebene immer südostwärts, zwischen Hecken und Bäumen, ohne weitere Aussicht, bis man endlich die schönen Gebirge, von Norden gegen Süden streichend, zur rechten Hand sieht. Die Fülle der Pflanzen- und Fruchtgehänge über Mauern und Hecken, an Bäumen herunter, ist unbeschreiblich.“
Goethe, 26. September 1786, Italienische Reise

Auch diese Etappe war so, wie sie im Goethe-Führer beschrieben ist, nicht empfehlenswert. 10 km Radweg bis Longare und von dort Verwirrspiel Richtung Mestrino sowie Schnellstraßen- und Vorort-Treten vor Padua. Dem zogen wir die weitere Besichtigung Vicenzas vor. Unsere Rucksäcke konnten wir im Relais Santa Corona stehen lassen, die Wirtin gab uns, da sie tagsüber nicht anwesend war, einen Schlüssel für den Stauraum. Auch wieder eine sehr freundliche Geste.

Wir besuchten noch die Basilica, wo eine außergewöhnliche Kunstausstellung war, zwei Kunstgalerien und natürlich das Teatro Olimpico, dessen Baumeister bis zu seinem Tod ebenfalls Palladio war.

Teatro Olimpico Zuschauerraum

In diesem Theater war, wie könnte es anders sein, auch Goethe.

Im Teatro Olimpico

Das Theater hat noch die Originalkulissen aus dem Jahr 1585.

Teatro Olimpico

Bei der Abreise aus Vicenza stand vor dem Bahnhof eine ganze Kompanie Polizisten, warum auch immer. Wir wurden nicht weiter kontrolliert, da wir glaubhaft versichern konnten, dass wir jetzt gleich eine Fahrkarte erwerben und nach Mestrino abreisen würden.

Eigentlich hätten wir Mestrino überspringen können und gleich nach Padua fahren. Es war in unserer veränderten Planung ja nur noch ein Übernachtungs-Stopp. Da aber eine kostenfreie Stornierung nicht mehr möglich war, stiegen wir also in Mestrino aus dem Zug und gingen, da der Bahnhof weit entfernt vom Ort war, einige Kilometer zu unserem Hotel. Ein Gutes hatte der Aufenthalt in Mestrino. Wir fanden zufällig ein Ristorante, das hervorragende Fisch- und Meeresfrüchte-Gerichte anbot. Das war eines der besten, wenn nicht das beste, Essen auf unserer Reise. Auch die Nachspeise, drei verschiedene Sorbets, war außergewöhnlich.

Z. B. die Vorspeise