Patsch, Ellbögen, St. Peter, Mühltal, Erlach, Mühlbachl, Matrei, Steinach
19 km
„Die Kalkalpen, welche ich bisher durchschnitten, haben eine graue Farbe und schöne, sonderbare, unregelmäßige Formen“
Goethe, 8. September 1786, Italienische Reise
Wir starteten auf der Straße L38, die angeblich wenig befahren war, aber mit der Zeit nervten die Autos doch. Wir waren aber selber schuld, weil wir uns für die Straße entschieden hatten. Wir hätten die gleiche Strecke auch 350 Höhenmeter nach oben und wieder nach unten wandern können… Hm.
Die Straße war Jakobsweg und Radweg zum Brenner.
Wir sahen die Europabrücke und die Mautstation Schönberg, wo wir schon unzählige Male per Auto gefahren waren.
Es bewölkte sich, blieb aber den ganzen Tag trocken. Die L38 war teilweise sehr eng ohne Seitenstreifen. Nur einmal konnten wir auf einen Feldweg ausweichen. Wir gelangten in den Gemeindebereich Ellbögen, wozu auch einige andere Orte gehörten. Hier herrschte rege Bautätigkeit.
Wir hatten schöne Ausblicke in die Berge.
Es kam St. Peter mit großer Kirche und Gasthaus, aber wir gingen weiter nach Mühltal. Dort gab es schöne Häuser, Blumenschmuck, Malereien. Am Gasthof Neuwirth prangte ein Bild mit Fuhrwerken auf der alten Römerstraße, die nun die L38 war. Es gab einen Gedenkstein, der an diese Römerstraße erinnerte.
Leider war nun ziemlich viel Autoverkehr. Man könnte hier auch einen Bus nehmen, aber wir verzichteten natürlich drauf. So schlimm war es auch wieder nicht.
Bei Erlach gab es eine gefährliche Kurve, zudem keinerlei Seitenstreifen als Ausweichmöglichkeit. Als Fußgänger war man dort schwer sichtbar und wir waren froh, als wir die Stelle hinter uns hatten. Wir gingen weiter auf der Straße über Gedeir und Pfons. Parallel zu uns prangte die Autobahn auf ihren Stelzen. In Pfons, nach über 2,5 Stunden, endlich ein Bürgersteig und daher Entspannung. Es folgte der Ort Mühlbachl. Die Sill war hier ein beachtliches Flüsschen. Zum Einkehren war in den letzten Orten leider nichts geöffnet.
Weiter nach Matrei, einem Ort an der Brenner-Bundesstraße, auf der unsere L38 nun endete.
In Matrei machten wir Pause im Gasthof zur Uhr, einem restaurierten Gebäude mit gotischem Gewölbe. Der Gastraum war etwas verraucht, was für uns ungewöhnlich war.
Danach wieder mal ein bisschen Wege-Wirrwarr, grundsätzlich führte unser Weg auf einem Wander- und Radweg entlang der Sill Richtung Steinach.
Auf diesem Stück wurden wir extrem von Bremsen belästigt, deren Stiche sehr unangenehm waren. Am besten, man gibt sofort Fenistil drauf.
Wir erreichten nach der Straßen-Latscherei dieses Tages Steinach am Brenner, wo wir im Wilden Mann übernachteten. Vom Fenster aus sahen wir das Gebäude einer ehemaligen Orgelbau-Firma, die Mitte des 19. Jahrhunderts auch die Orgel der Kirche am Ort gebaut hatte.
Hoch über Steinach windet sich die Autobahn und direkt an dieser steht der Wipptaler-Hof, der uns bei jeder Fahrt in den Süden wegen seines schönen Blumenschmucks auffällt.